Drohnenabsperrgitter

Auf Belegstellen ist die Sicherstellung der genetischen Reinheit von größter Bedeutung. Eine zentrale Maßnahme hierfür ist der Einsatz von Drohnenabsperrgittern an den Begattungseinheiten. Diese Gitter erfüllen eine wesentliche Schutzfunktion: Sie verhindern, dass Drohnen aus den Einheiten entkommen oder mitgenommen werden, was sowohl die genetische Reinheit als auch die Effizienz der Belegstelle sicherstellt.

Ein Drohnenabsperrgitter muss gut sichtbar an jeder Begattungseinheit angebracht werden. Dies dient nicht nur der Kontrolle, sondern auch der Sicherheit, dass alle Einheiten den Anforderungen entsprechen. Die Gitteröffnungen sind dabei exakt 5,2 mm breit, was es ermöglicht, dass die Königin ungehindert ausfliegen kann. Drohnen hingegen, die einen größeren Körperumfang haben, können diese Öffnungen nicht passieren. Auf keinen Fall dürfen normale Absperrgitter verwendet werden, die Königin kann dann nicht zum Begattungsflug hinaus und würde nicht begattet werden.

Da es verschiedene Typen von Beschickungskästchen gibt, müssen auch die Drohnenabsperrgitter individuell angepasst werden. Je nach Modell unterscheiden sich Form und Befestigung der Gitter. Dies erfordert eine sorgfältige Auswahl und Anbringung, um sicherzustellen, dass jede Begattungseinheit optimal geschützt ist. Es ist darauf zu achten, dass die Gitter ordentlich befestigt sind und nicht einfach nur aufliegen. Eine Verschraubung oder Reißzwecken haben sich hierbei bewährt. Alternativ können entsprechende Fluglochrosetten verwendet werden, nähere Details hierzu in der unteren Gliederung für die verschiedenen Begattungseinheiten.

Um sicherzustellen, dass keine fremde Genetik in die Belegstelle gelangt, müssen die Begattungseinheiten grundsätzlich drohnenfrei erstellt werden. Jede Drohne in einer Einheit stellt ein potenzielles Risiko dar. Das Drohnenabsperrgitter gewährleistet, dass keine Drohnen entweichen oder unkontrolliert auf die Belegstelle mitgenommen werden. Sofern Drohnen in den Begattungseinheiten vorhanden sein sollten, drängen diese immer nach außen um ihrem ausgeprägten Paarungstrieb nachzukommen. Daher können bereits 2 – 3 Drohnen das Gitter vollständig und dauerhaft verstopfen, da sie mit Ihren Köpfen im Schlitz steckenbleiben.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Schutz der Drohnenpopulation der Belegstelle selbst. Unbegattete oder kürzlich begattete Königinnen sowie weisellose Einheiten wirken wie ein Magnet auf Drohnen. Würden Drohnen ohne das Absperrgitter in die Begattungseinheiten gelangen, so wären diese nicht mehr für den Drohnensammelplatz verfügbar. Schon bei einer Anzahl von nur fünf Drohnen pro Einheit würden bei 200 Begattungseinheiten etwa 1.000 Drohnen verloren gehen. Diese fehlen dann für nachfolgende Begattungsdurchgänge, was die Effizienz der gesamten Belegstelle beeinträchtigt.

Kieler- / Segeberger Begattungskästchen

Die Fluglochrosette muss fest mit dem Kieler Begattungskasten verschraubt und in der ausgewählten Position stabil verankert sein. Eine wackelige oder lose Rosette kann zu ungewollten Öffnungen führen, durch die Drohnen eindringen oder entweichen können. Es ist daher entscheidend, die Rosette bei Anlieferung auf festen Sitz zu überprüfen und gegebenenfalls nachzuschrauben.

Für den Kieler Begattungskasten darf nur die Fluglochrosette mit vier verschiedenen Öffnungen verwendet werden – die ältere Fluglochrosette mit nur 3 verschiedenen Öffnungen ist nicht zulässig, da hier keine Drohnensperre integriert ist.

Diese Rosette bietet die Möglichkeit, zwischen folgenden Optionen zu wechseln:

  • Luftlöcher: Diese ermöglichen eine ausreichende Belüftung der Einheit, ohne dass Bienen entweichen können.
  • Königinnenabsperrgitter: Hier können nur die Arbeiterinnen hindurch, während Königin und Drohnen ausgeschlossen sind. (
  • Drohnenabsperrgitter: Nur die Königin und Arbeiterinnen können passieren, Drohnen bleiben ausgeschlossen. (Standard während der Aufstellung)
  • Offenes Flugloch: Dieses erlaubt allen Bienen Zugang und Ausgang.

Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass die Fluglochrosette nicht beschädigt ist. Risse oder Verformungen können dazu führen, dass Drohnen unkontrolliert aus- oder einfliegen. Ebenso muss das Flugloch des Kieler Begattungskastens selbst intakt sein. Ein ausgefressenes oder vergrößertes Flugloch birgt das Risiko, dass Drohnen seitlich entweichen können. Vorherige Kontrollen auf Abnutzungen und Beschädigungen sind daher unerlässlich.

Im weiteren gilt die Betrachtung dem Bodenschieber des Kieler Begattungskastens. Er muss fest anliegen, um ungewollte Öffnungen durch das untere Flugloch oder gar dem Befüllungseinlass zu vermeiden. Es empfiehlt sich, das Bodenflugloch während der Belegstellenbeschickung oder dauerhaft zu verschließen (siehe Abbildung) oder alternativ den Bodenschieber mit Klebeband zu fixieren. Dies verhindert, dass der Schieber während des Transports oder der Aufstellung nicht mehr fest verschließt und so einen zweiten, unkontrollierten Zugang eröffnet.

Der Bodenschieber kann durch längere Sonneneinstrahlung verformen. Eine solche Verformung kann zu unerwünschten Spalten führen, durch die Drohnen entweichen oder eindringen können. Besonders während der Belegstellenbeschickung sollte darauf geachtet werden, dass der Schieber unbeschädigt und in einwandfreiem Zustand ist. Dies betrifft ebenso das Gitter des Bodenschieber, welches bei längerer Benutzung spröde und bruchanfällig werden kann.

Apidea

Das Apidea Begattungskästchen ist eine weit verbreitete und beliebte Wahl für die Königinnenzucht. Viele Imker gehen davon aus, dass mit dem Kauf eines Apidea-Kästchens alle notwendigen Bestandteile für den Einsatz auf der Belegstelle mitgeliefert werden. Doch diese Annahme täuscht: Ein essenzielles Bauteil fehlt – das Drohnenabsperrgitter für die Belegstelle. Während das im Lieferumfang enthaltene Absperrgitter nur als Königinnenabsperrgitter dient, ist es auf der Belegstelle nicht ausreichend. Um den reibungslosen Einsatz auf Belegstellen sicherzustellen und die genetische Reinheit zu gewährleisten, ist die zusätzliche Anschaffung eines Drohnenabsperrgitters mit einer Öffnungsbreite von 5,2 mm unerlässlich. Gängig ist inzwischen, dass diese Drohnenabsperrgitter in der Farbe Blau angeboten werden.

Das mitgelieferte Königinnenabsperrgitter ist nicht dafür geeignet, Drohnen aus dem Apidea Begattungskästchen fernzuhalten. Es hat eine zu geringere Öffnungsbreite, die zwar Drohnen am Passieren hindert, aber auch die Königin nicht mehr ein- und ausfliegen lässt. Ein Drohnenabsperrgitter hingegen hat eine spezielle Öffnungsbreite von 5,2 mm, die auch die Königin das Passieren ermöglicht, während Drohnen draußen bleiben.

Das Anbringen des Drohnenabsperrgitters am Apidea ist denkbar einfach und kann mit wenigen Handgriffen erfolgen. Eine bewährte Methode ist die Befestigung des Gitters mit einer Reißzwecke an der Vorderseite des Apideas, direkt über dem Flugloch. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Gitter fest anliegt und keine Spalten oder Öffnungen vorhanden sind, durch die Drohnen eindringen könnten. Die Reißzwecke erlaubt eine stabile und flexible Fixierung des Gitters, ohne dass das Kästchen selbst dauerhaft beschädigt wird.

Mini Plus

Um Mini Plus Styroporbeuten für die Nutzung auf Belegstellen geeignet zu machen, muss das standardmäßige, unten in der Bodenzarge angebrachte Flugloch modifiziert werden, da verschiedene Hersteller unterschiedliche Konstruktionsmaße verwenden und handelsübliche Drohnensperren nicht passen. Für die Belegstelle müssen Begattungseinheiten sicher verschließbar sein und eine gut sichtbare Drohnensperre haben. Eine universelle Lösung besteht darin, zwei V2A-Edelstahlbleche so zusammenzustecken, dass der Fluglochschacht vollständig verschlossen und das Flugloch nach vorne verlagert wird. An dieser neuen Position wird eine Fluglochrosette mit Drohnensperre montiert, was eine einfache Kontrolle ermöglicht und ein kleines Anflugbrett schafft, ohne die Zarge zu beschädigen.

Weitere Informationen hierzu unter: Drohnenabsperrgitter Edelstahl (Landesverband Buckfastimker Bayern e.V.)

Alternativ hierzu existieren für die unterschiedlichen Hersteller jeweils einsteckbare Drohnenabsperrgitter, welche eine äußere Kontrolle ermöglichen. Es ist aber zu beachten, dass nicht jedes Drohnenabsperrgitter zu jedem anderen Hersteller kompatibel ist.

Es ist zu beachten, dass die Bodengitter der Mini Plus vollständig fest aufliegen und nicht beschädigt sind, damit keine Drohnen ein- und ausfliegen können.

Sonstige Begattungskästchen

Andere Begattungskästchen und auch Ablegerkästen sind auf der Belegstelle nicht (!) zugelassen.