Die Buckfast-Belegstelle Glashütte leistet einen wertvollen Beitrag zur Zucht von an die Region angepassten Königinnen im Herzen von Schleswig Holstein. Hier werden ausgewählte Drohnenvölker mit getesteter VSH-Genetik gehalten, welche durch die umliegenden Wälder des Segeberger Forst eine isolierte Lage mit idealen Bedingungen für die gezielte Anpaarung mit den Königinnen bietet. Dies ermöglicht eine weitgehende Kontrolle über die genetische Vielfalt und die Zuchteigenschaften, die von den Drohnenvölkern vererbt werden. Die Belegstelle besitzt keinen eingetragenen Schutzradius, aber aufgrund der topografischen Lage umgeben von einem weit ausgedehnten Forst und dem bestehenden Drohnendruck ist eine gezielte und überwiegende Anpaarung mit der VSH Genetik möglich.
Eine Belegstelle ist in der Bienenzucht von großer Bedeutung, da sie die Möglichkeit bietet, gewünschte Merkmale – wie Sanftmut, Vitalität und Varroa-Toleranz (VSH-Eigenschaften) – gezielt zu fördern, innerhalb der Imkerschaft zu verbreiten und in der Genetik zu festigen. Durch die auf einer Belegstelle organisierte und überwiegend gesicherte Anpaarung werden Bienenvölker mit einheitlicheren Eigenschaften hervorgebracht, die für die Imkerei und die allgemeine Bienengesundheit von zentraler Relevanz sind. Die Belegstelle Glashütte wurde seit 1973 von der Carnica-Zucht Neumünster genutzt, in den letzten Jahren jedoch nicht weiter intensiv bewirtschaftet, sodass sie von der Interessengemeinschaft Glashütte zur Anpaarung mit Buckfast-Drohnen übernommen wurde. Gegründet wurde die Belegstelle durch den damaligen Vereinsvorsitzenden Dr. Marxen mit dem Ziel, eine weitgehend kontrollierte Anpaarung von Bienenköniginnen zu ermöglichen. Gemäß der Zuchtstruktur des Landesverbandes werden Belegstellen von Züchterringen bzw. Züchtergemeinschaften getragen. Im Jahr 2024 wurde die Belegstelle Glashütte vom bisherigen Träger, dem Züchterring Neumünster, an die Züchtergemeinschaft der Interessengemeinschaft Glashütte übergeben.
Die Belegstelle Glashütte wurde für die Anpaarung im Rahmen des Varroaresistenzprojekt 2033 im Jahre 2024 offiziell im GdeB Zuchtverzeichnis der Belegstellen aufgenommen und in 2025 erstmalig offiziell mit Drohnenvölker ausgestattet. Es gab bereits in den vorhergehenden Jahren erste Intentionen zur Weiterführung einer Landbelegstelle im Segeberger Forst auf Basis einer privaten Anpaarungszone.